Mobilität der Zukunft
Im Rahmen des Onlineformats „Neumann-Martin trifft…“ der Ettlinger CDU-Landtagsabgeordneten Christine Neumann-Martin MdL war am Donnerstagabend der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Steffen Bilger MdB, zu Gast.
Bilger, der seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestags für den Wahlkreis Ludwigsburg ist, sprach sich zu Beginn der Videokonferenz dafür aus, dass man den klassischen Verkehrsträger „Straße“ auf jeden Fall weiterhin im Blick haben müsse, denn trotz Klimakrise habe der Individualverkehr in Deutschland kräftig zugenommen, so der Bundespolitiker. Auf mehr als jeden zweiten Einwohner kommt laut Statistischem Bundesamt ein Pkw. Darüber hinaus wachse jedoch auch die Zahl der Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln, konstatierte Bilger. Die Lösungen hierfür müssten nachhaltiger, umweltfreundlicher, aber einfach auch besser für die Menschen werden.
Der parlamentarische Staatssekretär hob in dem Zusammenhang die rasante Entwicklung in puncto „Autonomes Fahren“ hervor, die vor allem in Karlsruhe im Rahmen des Projekts „Testfeld Autonomes Fahren“ sehr vorangetrieben werde. „Hier sind die Badener uns Schwaben ein ganzes Stück voraus“, so der CDU-Bundestagsabgeordnete.
Aber auch die zahlreichen Antriebsarten waren Thema bei der Onlinekonferenz. So habe die Bundesregierung bspw. nationale Wasserstoffstrategien entwickelt, die auch für den Lkw-Verkehr ein wichtiger Baustein seien, so Bilger. Ein Drittel des Güterverkehrs soll schließlich bis zum Jahr 2023 auf Elektro- aber auch auf Wasserstoffantrieb umgestellt werden. Die Hersteller müssten hierfür im wahrsten Sinne des Wortes „Gas geben“, um diese Antriebsarten bis dahin umsetzen können, so der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Am Anfang werde es hierfür selbstverständlich auch entsprechende Förderungen von Seiten des Bundes geben, so Bilger weiter. Auf die Frage eines Online-Teilnehmers hinsichtlich alternativer Antriebsarten im Luftverkehr sagte der Politiker, dass dies in der Zukunft auch eine Rolle spielen werde, jedoch würde diese Entwicklung noch andauern.
Was die Elektromobilität auf deutschen Straßen betrifft, so nehme diese zwar stetig zu, jedoch mache die Anschaffung eines Fahrzeugs mit Elektromotor vorerst nur für kürzere Distanzen Sinn, auch deshalb, weil es noch zu wenig Schnellladesysteme auf Deutschlands Straßen gäbe. Dies sei dem Bund bewusst, man werde für längere Reichweiten nun zügig weitere Schnellladesysteme an Bundesstraßen, Rasthöfen etc. aufstellen. Interessant zu beobachten sei, dass der Trend nicht zu kleinen und kompakten Elektrofahrzeugen gehe, sondern hin zu schweren Fahrzeugen, wie bspw. SUVs, so Bilger.
Auf die Frage hinsichtlich des Ausbaus von Radschnellwegen für Berufspendler bspw. antwortetet der Bundestagsabgeordnete, dass in diesem Bereich in den nächsten Jahren viel investiert und die Infrastruktur optimiert werde. Der Kauf von Pedelecs und E-Bikes habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen.
Abschließend ging der CDU-Politiker noch auf Wahlkreis-betreffende Fragen ein. Was den Lärmschutz Mutschelbach betrifft bspw., so stehe man in regem Kontakt mit der Gemeinde und auch mit der örtlichen Bürgerinitiative, um weitere Verbesserungen in Sachen Lärmschutz für die Bürger an der stark befahrenen A8 zu erzielen. In den nächsten Jahren werde der Bund u.a. den Asphalt auf dieser Autobahnteilstrecke tauschen. Zum 1.1.2021 hat der Bund Planung, Bau, Betrieb, Erhalt und Finanzierung der Autobahnen übernommen. (Anm. d. Red.)
Schließlich ging Bilger noch auf die Digitalisierung im Bereich des Schienenverkehrs ein. Hierdurch könne allein die Güterverkehrseffizienz von 19% auf mindestens 25% gesteigert werden. Für die Digitalisierung im Bereich des Schienenverkehrs allgemein werde europaweit ca. € 1. Mrd. investiert werden müssen, so der Staatssekretär.