Hidden Champion aus Rheinstetten REKTON-AKUSTIK
Eine Devise der stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden im Landtag Baden-Württemberg, Christine Neumann-Martin MdL, ist es, besser mit dem Mittelstand statt über ihn zu sprechen. So besuchte sie kürzlich das Familienunternehmen Rekton-Akustik in Rheinstetten.
Das im Jahr 1957 von Michael Reck gegründete Unternehmen produziert maßgefertigte schallabsorbierende Akustikelemente aus Holz. Die Produkte sollen dabei nicht der Bauakustik, also dem Schallschutz von Gebäuden, dienen, sondern der Raumakustik, also der Hörsamkeit innerhalb eines Raumes. Mit ihren Produkten hat sich das Familienunternehmen einen beachtlichen Namen auf dem Markt machen können. Ihre Produkte sind beispielsweise in der Elbphilharmonie oder dem Rheinland-Pfälzischen Landtag in Mainz verbaut. Doch auch viele Schulen oder öffentliche Institutionen in der Region sind mit den schallabsorbierenden Akustikelementen der Firma ausgestattet. Manuel Kraus, der seit 2017 der Geschäftsführung angehört, schätzt den deutschen Absatzmarkt auf rund 70%, wobei die restlichen 30% weltweit verteilt sind. Über Konkurrenz chinesischer Produkte mache man sich keine Sorgen, denn die individuelle Maßfertigung sei ein Alleinstellungsmerkmal und komme dem Rheinstettener Unternehmen natürlich zugute.
Parallel zum Generationenwechsel in der Geschäftsführung soll auch eine umfassende bauliche Investition in die Zukunft getätigt werden. Die Kapazitäten seien aktuell aufgrund der Größe der Produktionsstätte ausgeschöpft, was die Fertigung bzw. Produktion anbelangt. Das schlägt sich nieder auf finanzielles aber auch personelles Wachstum. Man brauche schlichtweg eine größere Produktionsstätte, um als Firma zu wachsen. Derweil versucht man den mangelnden Platz mit Überseecontainern abzufedern. Eine neue Stätte ist aber bereits in Sicht, seit man den Zuschlag für einen Neubau inmitten des neu erschlossenen Areals im Gewerbegebiet Leisbuckel erhalten hat. Steigende Zinsen bei explodierenden Baukosten und wegfallenden staatlichen Förderungen erschweren das Vorhaben ungemein. Neumann-Martin MdL kann beim Thema Bau besonders glänzen, doch zaubern kann sie auch nicht: „Natürlich werden wir versuchen eine Co-Finanzierung für zukünftige Förderungen auf die Beine zu stellen, dies wird aber abhängig vom Bundeshaushalt sein.“ Leider sei nicht alles durch Landesmittel kompensierbar, was seit dem abrupten Ende der KfW-Förderung fehlt.